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Mein Name ist Matthias Kirchner. Ich habe 2009 meine Ausbildung zum Logopäden an der Logopädieschule am Uni-Klinikum Essen abgeschlossen.

Im Anschluss arbeitete ich insgesamt drei Jahre lang im Castillo Morales Centrum in Mülheim an der Ruhr. Im Castillo-Centrum bin ich das erste Mal mit Unterstützter Kommunikation (UK) in Berührung gekommen. Die Situation, von der ich auf der Startseite berichte, ereignete sich in diesem Therapiezentrum. Dort habe ich von der UK-Expertin Dipl. Sprachheilpäd. K. Fard-Yazdani verschiedene Methoden der UK kennengelernt. Durch zahlreiche Hospitationen, gemeinsame Therapien und Supervisionen war ich schließlich in der Lage, bei Menschen mit verschiedenen Störungsbildern UK-Interventionen durchzuführen.

Da ich schon während der Ausbildungszeit merkte, dass Logopädie zum Glück genau das Richtige für mich ist und ich schauen wollte, was die Logopädie noch für mich bereit hält, habe ich Ende 2011 entschieden ein Studium der Logopädie an der RWTH-Aachen aufzunehmen. Im "Castillo-Centrum" arbeitete ich noch eine gewisse Zeit als Honorarkraft.

Während dieses Bachelor-Studiengangs sowie im anschließenden Master-Studium der Lehr- und Forschungslogopädie habe ich mein Lieblingsthema UK auch theoretisch "erforschen" können; neben zahlreichen Recherchen und zwei Studien über Sprechapraxie (bei Erwachsenen und Kindern). Das Studium schloss ich Ende 2016 ab.

Studiumsbegleitend fing ich während des Masterstudiums an, als Berater bei einer Firma für Kommunikationshilfsmittel zu arbeiten. Neben der Care-Arbeit für meine Kinder arbeite ich in Teilzeit nach wie vor bei diesem Unternehmen. Zudem habe ich bereits während des Studiums begonnen, an der Logopädieschule in Essen in den Bereichen Unterstützte Kommunikation in der Logopädie und wissenschaftliches Arbeiten in der Logopädie als Honorardozent zu arbeiten.

Eigentlich sollte mein Schritt nach dem Masterstudium der Beginn eines Promotionsstudiums sein. Ich plante im Rahmen einer Dissertation den Ist-Zustand von UK in der logopädischen Ausbildung und Praxis in Deutschland zu erheben. Dabei wäre etwas theoretisch untermauert worden, was praktisch Gewissheit ist: Dass UK in Logopädieschulen und in der logopädischen Praxis in Deutschland im Vergleich zu anderen "Sparten"-Ausbildungsinhalten in der Logopädie unterrepräsentiert ist. Nach vielen Gedanken dazu und dem Austausch mit wirklich sehr engagierten und zugewandten Professor:innen und UK-Expert:innen, habe ich mich dazu entschlossen, den Weg, den ich nach dem Dr. gehen wollte, bereits jetzt zu gehen.

Den Schwerpunkt meines logopädischen Arbeitens lege ich auf die Lehre und zeitlich etwas versetzt auf die Praxis:

Ist das Gröbste des Kleinkinderhütens überstanden :), ist bereits geplant, neben der Arbeit bei der Hilfsmittelfirma* und als Lehrlogopäde, wieder einen Tag in der Woche praktisch im Bereich der UK zu arbeiten. Um meinen Kenntnisstand für meine logopädischen Therapien im Bereich der UK zu vertiefen, zu erweitern und zu aktualisieren und um eine gewisse Qualität zu garantieren, bilde ich mich im Bereich der UK stetig fort. Dieses Wissen soll sich in meine Erfahrungskette einreihen: zu dem, was ich an logopädischem Grundwissen in der Ausbildung, an praktischem Wissen in der Zeit im Castillo-Centrum, an theoretischem Wissen in der Studiumszeit und an technischem Wissen bei der Hilfsmittelfirma erworben habe.

Logopädie und UK sind mit der Zeit Grundpfeiler meines Arbeitslebens geworden, die mich auch im privaten Rahmen stets begleiten und umtreiben.

 

*Zu meiner Arbeit als Berater bei einer Hilfsmittelfirma möchte ich explizit herausstellen, dass diese in keinster Weise in Konflikt mit meiner Lehrtätigkeit und meinem Engagement für die UK steht.

Beide Bereiche wurden und werden strikt von mir getrennt: Ich werbe weder für "mich" während meiner Arbeitszeit bei der Hilfsmittelfirma, noch vertrete ich die Interessen der Hilfsmittelfirma während meiner Lehrtätigkeit (weitere Infos siehe Meine Lehre).
Zudem versichere ich, dass mein Engagement ohne die Unterstützung der Hilfsmittelfirma erfolgt. Mein Ziel ist es nicht, dass in erster Linie die Industrie von einem neuen Umgang mit dem Themenfeld UK in Logopädieschulen und -praxen profitiert. Mir geht es darum, dass das Individuum mit der passenden Hilfe, egal ob diese körperextern oder körpereigen ist (oder im besten Falle eine Kombination daraus, Stichwort Multimodalität, siehe Hintergründe), bestmöglich unterstützt wird. Anders könnte ich mein Vorhaben ethisch nicht vertreten!